Schon früh machte ich mir Gedanken, warum es so viel Leiden auf dieser Erde gibt. Warum wir nicht genug Sorge tragen zu uns selbst und allem Lebenden um uns herum.
Und warum es möglich ist, dass wir Menschen Dinge tun, die letztendlich gegen unser eigenes Leben gerichtet sind?
Getrieben von all den Fragen, Krisen, Leiden und Schmerzen begann ich nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Heute weiss ich, dass diese Leiden der Motor sind, immer weiter und weiter zu suchen auf den verschiedensten Ebenen, bis ich das Tor gefunden habe um ganz in meine Kraft zu kommen.
Diese Prozesse sind meist ziemlich schmerzhaft, verlangen Geduld und können Einsamkeit mit sich bringen. Doch meine Seele sucht sich, unbeirrt von Verstand, Ego und Bequemlichkeit, immer wieder Situationen, die mich zwingen, hinzuschauen und weiterzugehen auf meinem Weg.
Langsam beginne ich, nach viel Widerstand, zu spüren, dass ich allein die Schöpferin meiner Lebensumstände bin, erschaffe aber dennoch durch meine Prägungen und meine Geschichte oft jahrelang das Gleiche. Auch wenn es noch so weh tut, es ist das, was ich kenne, und etwas Unbekanntes zu wagen macht Angst.
Erst mit viel Bewusstsein, Offenheit, Bereitschaft und Differenzierungsfähigkeit begann ich, die grösseren Zusammenhänge zu erkennen und mich nicht mehr als Opfer zu fühlen.
Ich kann langsam beginnen, mein Leben anders anzupacken und allein verantwortlich zu sein für mein Leben, für all das was ich tue und auch für das, was ich nicht tue.
Eine nicht ganz einfache Einsicht, die fordert, komplett in meine Verantwortung hinein zu wachsen.
Immer wieder braucht es Durchhaltewillen und viel Geduld mit mir selbst und dem Leben.
An dieser Stelle sei auch erwähnt, wie dankbar ich all den Menschen bin, die mir in meinem Leben immer wieder beigestanden sind, immer noch beistehen und an mich glauben, vor allem in meinen grössten Krisen.
Von den Eltern, die mir das Leben geschenkt haben, über meine Geschwister, meine treuen Freunde bis zu den vielen wunderbaren Theraputen, ohne die ich es nie geschafft hätte.
Und den Menschen, die mir das Leben schwer gemacht haben. Durch sie bin ich an meine Grenzen gestossen worden, das war meine grösste Herausforderung und das Schwierigste. Und danke der grossen Kraft, die mich manchmal zappeln lässt, und mich schwer auf die Probe stellt, um sich dann im letzten Moment doch noch zu zeigen…